Editorial

Dr. Stephan Geifes
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Dr. Stephan Geifes 
© Susanne Reich/NA DAAD

Liebe Leserinnen und Leser!

Erasmus+ feierte 2022 seinen 35. Geburtstag. Seit über 3 Jahrzehnten können junge Menschen mit dem Bildungs- und Mobilitätsprogramm der Europäischen Union ihren Horizont erweitern und Europa erleben. 13 Mio. Mal wurde diese Gelegenheit bereits genutzt, 1 Mio. Mal von Angehörigen deutscher Hochschulen. 

Ein Schritt für eine erweiterte Ansprache

Für uns war dieses Jubiläum der gegebene Anlass, unser Medienangebot um eine Onlineversion des DAADeuroletters zu erweitern. Fortan werden wir Kernthemen der jeweiligen Printausgabe online stellen und kontinuierlich durch aktuelle Entwicklungen im digitalen DAADeuroletter fortschreiben. Ergänzt werden diese Beiträge durch Audio- und Videosequenzen sowie interaktive Optionen, die den Besucherinnen und Besuchern dieser Website ein breites Spektrum an Inhalten eröffnen. Mit der jeweils nächsten Ausgabe fließen diese in ein nach Themen geordnetes Archiv, damit spezifische Informationen leicht wiederzufinden und ebenso leicht mit anderen teilbar sind. Außerdem können wir Artikel aktualisieren, falls sich Rahmenbedingungen ändern.

Klicken Sie sich einfach durch diese erste Ausgabe und entdecken Sie die Möglichkeiten, die sich Ihnen dadurch zukünftig bieten: Lesen Sie etwa, warum der Aufstockungsbetrag für unsere Erasmus+ Begünstigten einen Unterschied machte, und hören Sie, was der damit unternommene Erasmus+ Aufenthalt auf der persönlichen Ebene verändert hat. Wenn Ihnen gefällt, was Sie erfahren, leiten Sie den Link per E-Mail oder Social Media gerne an die Personen weiter, für die diese Information ebenfalls interessant sein könnte. So eröffnen wir weiteren Zielgruppen den Zugang zu Erasmus+. 

«Inklusion und Vielfalt» als Priorität von Erasmus+

Erasmus+ für alle! Dieses Ziel verfolgt gleichermaßen das zentrale transversale Schwerpunktthema «Inklusion und Vielfalt» der seit 2021 laufenden 7-jährigen Programmgeneration. In Vorbereitung darauf hatten wir bereits den DAADeuroletter 69 diesem Thema gewidmet und darin Ziele, Möglichkeiten und Instrumente der Ausweitung der sozialen Teilhabe ausgeleuchtet, damit noch mehr junge Menschen diese für sie oft prägende Lebenserfahrung machen können. 

Im DAADeuroletter 74 und dieser darauf basierenden ersten Onlineausgabe haben wir das Thema wieder aufgegriffen. Mit dem Start der neuen Programmphase konnten wir die Planungen zur Ausweitung der sozialen Teilhabe am und im Programm in die Tat und nicht zuletzt in der Förderung umsetzen. Darüber berichten wir mit Beispielen aus den Hochschulen.

Ausbau und Stärkung der Förderung

Die NA DAAD blickt auf eine lange Tradition in der Unterstützung Studierender und Hochschulmitarbeitender mit Behinderung durch die Übernahme real entstandener Kosten von Auslandsaufenthalten zurück. Der Adressatenkreis wurde nun erweitert: Auch Menschen mit chronischer Erkrankung und solche, die ihren Auslandsaufenthalt mit Kind(ern) durchführen, sind in die Gruppe der Antragsberechtigten aufgenommen worden. Zugleich haben wir die Förderung auf 15.000 Euro pro Semester für Studierende beziehungsweise pro Mobilität für Hochschulpersonal für real entstandene auslandsbedingte Mehrkosten für einen Aufenthalt oder eine vorbereitende Reise erhöht.

Unser Ziel ist es darüber hinaus, ebenfalls Studierenden, für die Erasmus+ aus sozioökonomischen Gründen bisher nur schwer realisierbar war, einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen und damit für Europa zu gewinnen. Deshalb haben wir die allgemeinen Stipendienraten um jeweils circa 150 Euro in den 3 Ländergruppen erhöht und die bisherigen Zielgruppen für den Erhalt eines monatlichen Aufstockungsbetrags in Höhe von 250 Euro – Studierende mit Beeinträchtigung oder chronischer Erkrankung sowie Studierende, die mit Kind(ern) ins Ausland gehen – erweitert.

Ein umfassender Ansatz

Es handelt sich dabei um Erstakademikerinnen und -akademiker sowie Studierende, die ihr Studium durch Arbeit finanzieren. Wir zielen hiermit bewusst weit, um das Versprechen «Erasmus für alle» umzusetzen. Hören Sie dazu in den Gastkommentar von Katja Urbatsch von ArbeiterKind e. V. Ermöglicht werden diese Maßnahmen durch das schon erwähnte erhöhte Erasmus+ Budget und den für diesen Zweck gemeinsam mit dem BMBF eingeworbenen Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds Plus. 

Förderung ist wichtig. Ansprache der Zielgruppen und angepasste Rahmenbedingungen sind es aber nicht minder. Auch über diese Aktivitäten in den Leitaktionen 2 und 3 zur Förderung der sozialen Teilhabe berichten wir in dieser Ausgabe.

Ich wünsche Ihnen interessante Einblicke! 

Ihr Stephan Geifes
Direktor der Nationalen Agentur für Erasmus+ Hochschulzusammenarbeit im DAAD